Grafik zu XBAU
BIM in der Umsetzung

XBau: Standard für die Kommunikation

 

Bauanträge automatisiert prüfen und Verfahren beschleunigen – das verspricht die Integration von BIM-Modellen in Baugenehmigungsverfahren. In unserer Serie zum BIM-basierten Bauantrag lesen Sie in dieser Ausgabe einen Deep Dive zur Verbindung von XBau und BIM.XBau gilt als Standard für den digitalen Datenaustausch im Bauwesen und ermöglicht in Verbindung mit Building Information Modeling (BIM) eine zukunftsweisende Automatisierung von Genehmigungsverfahren.

Durch die Integration von BIM-Modellen in den Bauantrag und die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen IT-Systemen schafft XBau die Grundlage für eine effiziente, medienbruchfreie und standardisierte Zusammenarbeit in Bauprozessen.

In einer zunehmend digitalisierten Bauwelt kommt der Standardisierung von Daten eine zentrale Rolle zu. XBau, ein vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung entwickelter Kommunikationsstandard, trägt maßgeblich zur Vereinfachung von bauaufsichtlichen Prozessen bei, insbesondere durch seine Schnittstellen zu BIM. XBau ermöglicht einen verlustfreien Datenaustausch zwischen Bauherren, Architektinnen und Architekten sowie Behörden und sorgt für eine nahtlose digitale Abwicklung von Bauanträgen.

Dr. Kai-Uwe Krause, Fachbereichsleiter der XLeitstelle Planen und Bauen, unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung: „XBau schafft die Grundlage für eine durchgängig digitale Abwicklung von Bauprozessen und die effiziente Einbindung von BIM-Modellen in Genehmigungsverfahren.“

 

BIM und XBau: Ein starkes Duo für die Bauantragsprüfung

Durch die Integration von BIM in XBau wird die Planungsmethode noch effizienter. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Ruhr-Universität Bochum zusammen mit dem Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung wurde gezeigt, dass BIM-Modelle nicht nur für die Planung, sondern auch für die automatisierte Prüfung von Bauanträgen eingesetzt werden können. Ein zentraler Aspekt dabei ist die modellbasierte Prüfung der Bauanträge gegen baurechtliche Bestimmungen. Dies wird durch die Möglichkeit erleichtert, BIM-Modelle als Teil einer XBau-Nachricht zu übermitteln, was eine standardisierte und automatisierte Überprüfung ermöglicht.

In diesem Zusammenhang betont Dr. Krause: „Durch die Verknüpfung von XBau mit BIM werden nicht nur Planungsdaten ausgetauscht, sondern auch Prozesse optimiert. So kann die Verwaltung Prüfprozesse beschleunigen, indem wichtige Parameter direkt aus dem digitalen Modell extrahiert und maschinell ausgewertet werden.“ Dies reduziert den Verwaltungsaufwand und verkürzt die Genehmigungszeiten erheblich.
 

Vorteile für alle Beteiligten

Für Planende sowie Architektinnen und Architekten bedeutet die Nutzung von XBau in Kombination mit BIM eine signifikante Arbeitserleichterung. Digitale Baupläne können ohne Medienbrüche direkt in ihre IT-Systeme integriert werden, was nicht nur den Zugang zu wichtigen Fachdaten erleichtert, sondern auch die Sicherheit bei der Planung erhöht. Gleichzeitig erlaubt XBau eine automatisierte Vorprüfung von Anträgen, wodurch sich die Anzahl der notwendigen Abstimmungen zwischen Antragstellern und Behörden verringert.

Ein weiterer Vorteil ist die Integration von XPlanung, einem weiteren Standard, der in XBau eingebettet ist. XPlanung ermöglicht es, Geodaten und Bebauungspläne direkt in die Planungssoftware der Architekten zu integrieren und mit dem BIM-Modell abzugleichen. Dies optimiert nicht nur die Planung, sondern erleichtert auch die Genehmigung von Bauanträgen.


BIM-basierter Bauantrag: Zukunft der Antragsstellung

Das Konzept des BIM-basierten Bauantrags ist ein gutes Beispiel für den zukünftigen Weg in der Digitalisierung des Bauwesens. In einem vollständig digitalen Modell werden nicht nur geometrische Daten, sondern auch Informationen zu Materialien und Komponenten des Bauwerks standardisiert eingereicht. Diese Detailtiefe ermöglicht es den Behörden, die Anträge schneller und effizienter zu prüfen und dabei Fehlerquellen zu minimieren.

Schon heute zeigt sich, wie XBau und BIM die Transparenz in Genehmigungsverfahren erhöhen und den Aufwand sowohl für die Bauherren als auch für die Behörden reduzieren. In Zukunft könnten Antragsverfahren weitgehend automatisiert ablaufen, was eine deutliche Zeitersparnis und Kostensenkung mit sich bringen wird.


XBau und der BIM-basierte Bauantrag: Ein Modell für die Zukunft

Der BIM-basierte Bauantrag setzt neue Maßstäbe in der digitalen Bearbeitung und Prüfung von Bauvorhaben. Durch die Einbindung von Building Information Modeling (BIM) in die XBau-Nachrichten wird der Prüfprozess automatisiert und beschleunigt. BIM ermöglicht es, alle relevanten Planungsdaten – von der Gebäudestruktur bis hin zu Materialinformationen – in einem einzigen digitalen 3D-Modell abzubilden. Dieses Modell kann direkt im Bauantragsverfahren verwendet werden, wodurch eine medienbruchfreie Prüfung der Antragsunterlagen gewährleistet wird.

Ein zentraler Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Automatisierung der formellen und materiellen Prüfungen. Durch den Einsatz von Schema-Validierungen und Modell-View-Definitions (MVD) können Behörden den Antrag auf Vollständigkeit und Konformität mit den Bauvorschriften prüfen, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich sind.


Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz

XBau und BIM sind gemeinsam auf dem besten Weg, das Bauwesen grundlegend zu verändern. Die Standardisierung von Prozessen und die Digitalisierung von Bauanträgen machen das Bauen nicht nur schneller, sondern auch transparenter und sicherer. Dr. Kai-Uwe Krause fasst zusammen: „Die Zukunft des Bauens liegt in der digitalen Vernetzung aller Beteiligten. XBau und BIM leisten hier einen entscheidenden Beitrag.“

Mit der weiteren Entwicklung dieser Standards kann das Bauen in Deutschland nicht nur digitaler, sondern auch nachhaltiger und effizienter gestaltet werden.

 

 

In unserer Newsletter-Serie werfen wir einen Blick darauf, wie der BIM-basierte Bauantrag Prüfprozesse vereinfacht und Genehmigungsprozesse beschleunigt.  
 
Erfahren Sie in einem Interview mit Prof. Markus König von der Ruhr-Universität Bochum mehr über Herausforderungen und Potenziale des neuen Verfahrens. 
 
Über die Entwicklung von Standards für die automatisierte Prüfung von Bauanträgen sprechen wir mit Robert Klaus, dem Leiter der Obersten Bauaufsicht Hamburg.
 
Mehr über einen erfolgreichen Praxistest des BIM-basierten Bauantrags lesen Sie in unserem Bericht zu einem Forschungprojekt unter Beteiligung der Stadt Dortmund.

Im Auftrag von:

Teilen E-Mail Xing Facebook Twitter LinkedIn